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Llamadas desde Moscú

Calls from Moscow
Filmstill aus „Llamadas desde Moscú“ von Luís Alejandro Yero. Ein Mann in einem roten Mantel schläft auf einem Sofa.
© María Grazia Goya

Fr 24.02.
21:30

  • Regie

    Luis Alejandro Yero

  • Kuba, Deutschland, Norwegen / 2023
    65 Min. / OmeU

  • Originalsprache

    Spanisch, Russisch, Englisch

  • Kino

    Zoo Palast 2

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Die Wohnung ist so hoch gelegen, dass der Lärm der Stadt kaum durchdringt: Das Rauschen des Verkehrs und der vorbeifahrenden Züge mischt sich mit dem Wind und der Lüftungsanlage, ein Dauerdröhnen im Hintergrund. Es zieht sich nur zurück, wenn die vier kubanischen Queers sprechen. Sie sind nie zusammen zu sehen, sprechen nur in ihre Telefone, und die Telefone antworten – Unterhaltungen mit Angehörigen, Verkaufsgespräche, Beratungen für Einwanderer, Geplauder mit dem Regisseur, Nachrichten, lippensynchron nachgesungene Popsongs, nicht immer angenommene Anrufe. In der Wohnung geben sie sich oft extravagant. Doch schon der Aufzug, der sie zu den Straßen Moskaus bringt, ist ein anderer Raum. Dort starrt man vor sich hin und vermeidet es, Aufmerksamkeit zu erregen. Russland und Kuba trennt so viel. Es ist schwer, keine Wehmut zu empfinden in einer menschenleeren, zugeschneiten Stadt. Und dieser Winter bedeutet nicht nur Dunkelheit, sondern auch Krieg und Krankheit, Zeichen der Zeit. Aber die Hoffnung wartet ruhig und geduldig am anderen Ende der Leitung. Heimat ist vieles auf einmal. Was sonst könnte sie jetzt noch sein? Ein kleiner Trost. Doch kein Trost ist zu gering: alles nach und nach. (James Lattimer)

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